Ein Buch zum Achtsamwerden, zum Nachdenken über das eigene Leben, über Wünsche und Veränderungen
Ihr Lieben,
heute noch ein Buchtipp aus dem Claudius Verlag, in dem ja schon der Schriftsteller-Theologe-Poet und mein sehr naher Freund Georg Magirius veröffentlicht haben. Das ist ein kleiner Verlag, der wirklich tolle Bücher zum Innehalten und Nachdenken über wichtige persönliche und öffentliche Themen macht. Wenn ihr Kraft und Zeit und Interesse habt, mögt ihr vielleicht mal reinschauen.
Hier also ein Buch, das nicht nur über Meditation schreibt, sondern es einem auch leicht macht, innezuhalten und über euch selbst nachzudenken: Wo steht ihr? Lebt ihr euer Leben wirklich so, wie ihr es euch früher erträumt habt? Wollt ihr etwas ändern? Was ist euch wirklich wichtig im Leben und was wünscht ihr euch? Ich fand es schön und habe es einfach so gelesen, ohne jede Übung wirklich durchzuführen, sondern als Anregung und kleine Nachdenkhilfe. Vielleicht interessiert sich ja der eine oder die andere gerade dafür. Viel Vergnügen, Anregung und Gutes Tun für euch selbst wünsche ich euch.
Ein sanftes und hilfreiches Büchlein, wie man wieder mehr zu sich selbst und zu mehr Lebensqualität finden kann
Der evangelische Pfarrer und langjährige Klinikseelsorger Detlef Wendler hat ein wunderschönes, gut lesbares und verständliches Büchlein verfasst, wie jeder und jede mit leicht durchzuführenden Übungen lernen kann, wieder mehr zu sich selbst, zu mehr Achtsamkeit und Lebensqualität und – wenn man das will, was der Autor aber ausdrücklich offenlässt – zu seiner eigenen Spiritualität zu finden.
Wieder verliebt ins Leben enthält nicht nur 40, mal leichte, mal auch gar nicht so leichte tägliche 5-Minuten-Meditationen, sondern es umfasst wesentlich mehr. Wendler spannt einen Bogen von der Bereicherung durch Meditation und Innehalten im Alltag, er beschreibt die vier Wachstumsbereiche spiritueller Entwicklung, er gibt immer Raum für den ganz persönlichen Weg jedes Einzelnen, und er lässt jede Freiheit, sein Buch zu lesen, Einzelnes oder alles anzuwenden – oder auch zu verwerfen, weil der persönliche Zeitpunkt für den Leser oder die Leserin im Moment nicht der richtige sein mag. Die Übungen bauen in vier Vertiefungen aufeinander auf, sie führen vom Innehalten im Alltag bis zur Entwicklung eines persönlichen, stärkenden Gottesbildes. Auch dabei betont der Autor, wie wichtig und heilsam es ist, sich das ganz eigene, stärkende, Mut machende Gottesbild zu verinnerlichen – im Gegensatz zu vorgegebenen, verkrusteten oder niederdrückenden falschen Abbildern der göttlichen oder: der Höheren Macht.
Wendler betont die Freiheit und Selbstbestimmung des Lesers und der Leserin immer wieder, und das macht das Vertiefen, das Überfliegen oder auch mal Ausprobieren einzelner Übungen sehr spielerisch, persönlich und außerordentlich selbst-bewusst. Es ist kein Buch, das man in Einem durchlesen und danach zur Seite legen kann; sondern die vielen, gut nachvollziehbaren und eindrücklichen Beispiele, Geschichten und Erlebnisse aus den verschiedensten Kontexten wirken schon beim Lesen selbst und vor allem hinterher nach, wenn man versucht ist, doch mal die eine oder andere Übung auszuprobieren und über den eigenen Alltag, die eigene Achtsamkeit und über sein ganz persönliches Gottesbild – wie auch immer es aussehen mag – nachzudenken.
Ich habe lange nicht alle Übungen, auch nicht in der vorgeschlagenen Reihenfolge, meditiert. Dennoch hat mich Wieder verliebt ins Leben sehr berührt und dazu angehalten, wieder mehr auf mich, auf Signale meines Körpers, auf die Natur und die schönen Dinge in meinem Leben zu achten – und auf das, was ich mir unter Gott vorstellen kann, was mich stärkt und in dem „Raum der Stille in meinem Innersten“ bedingungslos annimmt und liebt – und zwar jenseits von jeglichem Leistungsanspruch und Überforderungsdenken, unter dem so viele Menschen in unserer Gesellschaft leiden und krank werden.
Wieder verliebt ins Leben will konkrete, leicht umsetzbare Hilfe und kleine Schritte anbieten, gegen Erschöpfung und Ausgebranntsein, gegen Sinnlosigkeit und Lebensmüdigkeit anzugehen. Natürlich ist es kein Allheilmittel bei schweren Erkrankungen, aber es kann doch Mut machen, wieder mehr innezuhalten, auf die eigene innere Stimme zuhören und zu überlegen, wo man sich doch kleine Ruheräume inmitten des sogenannten selbstverständlichen Leistungsdenkens schaffen könnte. Wieder verliebt ins Leben regt, wie man es auch benutzt, ob oberflächlich oder jede einzelne Übung meditierend, wie nebenbei zum Nachdenken an, ohne mit Vorschriften oder einengenden Gottesbildern zu beschweren.
Wieder verliebt ins Leben liest sich wunderbar leicht, und diese Leichtigkeit inmitten des angeregten Nachdenkens bleibt auch lange nach dem Weglegen des Büchleins erhalten. Es ist unbedingt zu empfehlen, gerade nicht für Meditationsgeübte, sondern auch für Skeptiker und Kirchenferne, für Neugierige und Aufgeschlossene, die in ihrem hektischen Alltag, in Verpflichtungen und Leistungsansprüchen wieder mehr zu sich und zu mehr Lebensqualität finden möchten.
Danke für euer Zuhören.
Eure Miriam
miriam rosendahl am 28. Mai 14
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren